Beratung und Therapie für Menschen die unter Zwängen leiden
Zwangsstörungen sind psychische Störungen, die durch das Vorhandensein von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen gekennzeichnet sind. Diese Störung betrifft Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und kulturellen Hintergrunds weltweit.
Menschen mit Zwangsstörungen leiden unter wiederkehrenden und hartnäckigen Zwangsgedanken, die als unerwünscht und belastend empfunden werden. Um den unangenehmen Gedanken zu neutralisieren oder zu reduzieren, führen Menschen mit Zwangsstörungen oft zwanghafte Handlungen aus, die als Zwangshandlungen oder Rituale bezeichnet werden. Die Betroffenen erkennen in der Regel, dass ihre Gedanken und Handlungen irrational sind, können sie aber dennoch nicht oder nicht ausreichend kontrollieren. Zwangsstörungen können das tägliche Leben stark beeinträchtigen und zu erheblichem Leiden führen.
Beratung und Therapie
Die Therapie der Zwänge erfolgt bei mir stets entsprechend der Möglichkeiten und Bedürfnisse der Betroffenen. In der Regel werden wir zunächst gemeinsam erkunden, welche zugrunde liegenden Muster und Dynamiken zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Zwangsstörung beitragen.
Dabei ist es wesentlich das Bedürfnis, das hinter den Zwängen steht, zu erkennen und zu verstehen. Der Fokus liegt nicht nur auf der Beseitigung der Zwänge, sondern auch auf der Erfüllung des zugrunde liegenden Bedürfnisses auf eine gesündere und funktionalere Weise.
Im Folgenden werden gemeinsam neue Perspektiven und Lösungen entwickelt, um die Zwangsgedanken und Zwangshandlungen zu reduzieren oder zu überwinden. Dabei wird auch darauf abgezielt, die Widerstandskraft und die Selbstregulationsfähigkeiten des*der Betroffenen zu stärken. Die Therapie ist darauf ausgerichtet, dass sie möglichst schnell erste Erfolge spüren, die sie ermutigen, weitere Schritte zu unternehmen.
Durch den Fokus auf die Selbstbestimmung werden Betroffene ermutigt, aktiv am Therapieprozess teilzunehmen und eigene Ziele zu definieren. Ich bin dabei Partnerin und Begleiterin, die Sie dabei unterstützt, persönliche Bedürfnisse und Werte zu erkennen und umzusetzen. So können Sie eigene Verantwortung für Veränderungen und Lösungen übernehmen.
Viele Menschen die unter Zwängen leiden, haben Ängste oder zumindest Vorbehalte gegenüber einer Therapie. Gründe dafür können Scham sein oder Zweifel an der Wirksamkeit und Unsicherheit bezüglich dessen, was sie in der Therapie erwartet. Niedergelassene Therapeut*innen haben zudem oft lange Wartezeiten, mitunter wenig Erfahrung in der Arbeit mit Zwängen und abrechnungsbedingte Einschränkungen was die den Therapierahmen anbelangt – etwa die Möglichkeit Hausbesuche durchzuführen. Dank meiner Selbstzahler-Angebote bin ich flexibel, je nach Indikation Therapie auch im häuslichen Umfeld oder in der Öffentlichkeit durchzuführen. Falls erforderlich, kann ich dabei auch über den üblichen Zeitrahmen von 1-2 Therapiestunden hinausgehen.
Ich bin speziell fortgebildet in der Durchführung der Expositionstherapie bei Zwangsstörungen. Die bei Zwängen als Mittel der Wahl geltende Expositionstherapie beinhaltet, dass sich die Klient*innen selbstbestimmt und mit therapeutischer Begleitung den spezifischen Situationen aussetzen und lernen, besser mit ihren Zwängen umzugehen. Das Ziel ist es, sich selbst als handlungsfähige Person wahrzunehmen und in einem sicheren Rahmen neue positive Erfahrungen zu sammeln.
Oftmals sind Menschen mit Zwangsstörungen von einer starken inneren Anspannung geprägt, die sich auch körperlich manifestieren kann. Durch verschiedene körperorientierte Methoden wie Atemarbeit, Bewegungsübungen oder Körperwahrnehmungsübungen können die Betroffenen lernen, die körperliche Anspannung zu reduzieren und eine bessere Körperwahrnehmung zu entwickeln. Darüber hinaus kann Körperpsychotherapie helfen, emotionale und unbewusste Aspekte, die zur Aufrechterhaltung der Zwänge beitragen, zu erkennen und zu bearbeiten.
Mitunter hat die Zwangsstörung auch große Auswirkungen auf das soziale bzw. familiäre Umfeld. So werden beispielsweise Treffen zugunsten des Zwangs abgesagt oder Verabredungen nicht eingehalten oder Menschen die im gleichen Haushalt leben, werden in die Zwangshandlungen miteinbezogen. Der Einbezug von Angehörigen kann dazu beitragen, ein verständnisvolles Umfeld zu schaffen, das den Betroffenen bei ihrer Genesung unterstützt. Die Angehörigen können lernen, wie sie den*die Betroffene*n in ihrem Prozess unterstützen, aber auch ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse wahrnehmen und kommunizieren können.
Häufige Formen von Zwangsstörungen sind:
- Waschzwang: Ein obsessives Bedürfnis, sich ständig die Hände zu waschen oder Dinge zu reinigen.
- Kontrollzwang: Eine starke Notwendigkeit, Dinge zu überprüfen, wie zum Beispiel ob Türen oder Fenster geschlossen sind oder ob Licht oder Herd ausgeschaltet sind.
- Ordnungszwang: Ein übermäßiger Drang, Dinge auf eine bestimmte Art und Weise zu organisieren oder zu ordnen, zum Beispiel Kleidungsstücke nach Farbe oder Größe zu sortieren.
- Sammelzwang: Ein unkontrollierbares Bedürfnis, Dinge zu sammeln, auch wenn sie keinen praktischen oder emotionalen Wert haben.
- Wiederholungszwang: Das Bedürfnis, bestimmte Handlungen oder Verhaltensweisen immer wieder zu wiederholen, auch wenn sie keinen offensichtlichen Zweck haben.
- Symmetriezwang: Ein obsessives Bedürfnis nach Symmetrie und Gleichmäßigkeit, das sich in der Art und Weise zeigt, wie Dinge angeordnet oder organisiert werden.
- Zählzwang: Das zwanghafte Bedürfnis, Dinge zu zählen oder zu zählen, wie oft bestimmte Handlungen durchgeführt werden.
- Aggressive Zwangsgedanken: Betroffene haben wiederkehrende Gedanken oder Bilder von Gewalt, Schaden oder Tod gegenüber sich selbst oder anderen, die sie sehr beunruhigen. Sie können versuchen, diese Gedanken mit neutralen oder positiven Gedanken zu unterdrücken oder sich mit Verhaltensweisen zu beruhigen, wie z.B. sich zu vergewissern, dass sie keine Waffen oder gefährlichen Gegenstände in der Nähe haben.
- Sexuelle Zwangsgedanken: Betroffene haben unerwünschte sexuelle Gedanken, Impulse oder Bilder, die ihnen Unbehagen bereiten. Sie können versuchen, diese Gedanken zu unterdrücken oder zu vermeiden, indem sie bestimmte Rituale durchführen oder ihre Umgebung meiden.
- Religiöse oder moralische Zwangsgedanken: Betroffene haben unerwünschte Gedanken oder Zweifel an ihrer moralischen oder religiösen Integrität, die sie beunruhigen. Sie können Rituale oder Handlungen durchführen, um sich von diesen Gedanken zu befreien.
Mögliche Faktoren, die Zwangsstörungen begünstigen:
Es wird angenommen, dass Zwänge eine Art Bewältigungsstrategie darstellen, um mit Stress und Angst umzugehen. Diese Bewältigungsstrategien können jedoch zu einem Teufelskreis führen, der die Zwänge verstärkt und die Betroffenen in ihrem Leben einschränkt.
Es wird davon ausgegangen, dass sowohl individuelle Faktoren als auch familiäre, soziale und kulturelle Einflüsse zur Entwicklung und Aufrechterhaltung der Störung beitragen können.
Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung einer Zwangsstörung erhöhen können sind beispielsweise:
- Umweltfaktoren: Belastende Lebensereignisse wie traumatische Erfahrungen, Missbrauch oder Verlust können das Risiko erhöhen. Auch eine übermäßige Betonung von Ordnung, Sauberkeit und Perfektionismus im familiären oder sozialen Umfeld kann eine Rolle spielen.
In einer Großstadt wie Berlin können zudem ständiges Gedränge und Lärm zu einem erhöhten Stresslevel führen, was wiederum Angstzustände und zwanghaftes Verhalten begünstigen kann. Die vielen visuellen und auditiven Reize in einer Stadt wie Berlin können auch zu einem Gefühl von Überwältigung führen. Zwanghafte Verhaltensweisen können dann dazu dienen, ein Gefühl von Kontrolle zurückzuerlangen - Genetische Veranlagung: Zwangsstörungen treten häufig in Familien auf, was darauf hinweist, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen können
- Neurobiologische Faktoren: Untersuchungen haben gezeigt, dass bestimmte Veränderungen im Gehirn, insbesondere im Bereich der Basalganglien und des frontalen Kortex, mit Zwangsstörungen in Verbindung gebracht werden
- Persönlichkeitsmerkmale: Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen, wie zum Beispiel hoher Verantwortlichkeit, übertriebenem Perfektionismus und einem starken Bedürfnis nach Kontrolle, haben möglicherweise ein höheres Risiko für die Entwicklung von Zwangsstörungen. Auch Menschen mit Ängstlichkeit oder depressiven Symptomen können anfälliger sein.
Wenn Sie an Zwängen leiden zögern Sie nicht, sich bei mir für eine Beratung zu melden. Gemeinsam können wir an Ihren Herausforderungen arbeiten, neue Perspektiven gewinnen und Wege finden, wie Sie Ihre Zwänge besser bewältigen. Kontaktieren Sie mich gerne, damit wir den ersten Schritt auf Ihrem Weg zu mehr Wohlbefinden und innerer Stärke machen können.